Alkohol: Genuss und Sucht Das richtige Mass zwischen Neujahr und Fasching

Alkohol geniesst als Gesellschaftsgetränk den Anschein der Normalität. Leicht wird jedoch aus Genuss eine Sucht. Die Zahl der Alkoholsuchtkranken kann nur geschätzt werden, da es eine hohe Dunkelziffer gibt. Noch mehr Personen trinken allerdings alkoholische Getränke im Alltag in gesundheitsgefährdender Menge. Dies verkürzt ihre Lebenserwartung um 15 bis 20 Jahre.

 

Was passiert im Körper? Nach dem Trinken wird der Alkohol in der Leber zu Acetaldehyd abgebaut, einer giftigen Substanz. Regelmäßiger Konsum von grösseren Mengen alkoholischer Getränke führt zu Fettleber (bis hin zur Leberzirrhose) und zur Erhöhung von Cholesterin und Blutfetten, was wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Ausserdem wirkt sich bei Menschen, die an Diabetes, Bluthochdruck, Lebererkrankungen und Übergewicht leiden oder bestimmte Medikamente (Antiallergika, Schlaf- und Beruhigungsmittel) nehmen oder rauchen, Alkohol noch gravierender auf die Gesundheit aus.

 

Wie viel Alkohol verträgt der Mensch? Grosse, muskulöse Menschen mit höherem Wasseranteil sind hier im Vorteil. Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Empfehlungen für Männer und Frauen. Für Männer sind bis zu 8 mal 250 ml Liter Wein/Sekt oder bis zu 8 große Bier unbedenklich, für Frauen bis zu 6 mal diese Menge pro Woche. Ab 21 großen Bier (Männer) oder 14 mal 250 ml Liter Wein (Frauen) pro Woche wird die Alkoholmenge unbestritten gesundheitsgefährdend. An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte gar kein Alkohol getrunken werden, um der Entstehung von Sucht vorzubeugen. Menschen mit den oben genannten Erkrankungen sollten alkoholische Getränke meiden.

 

Hier noch einige Tipps für die Praxis:

  • Wenn Sie dazu neigen, täglich zu trinken: Bestimmen Sie zwei fixe alkoholfreie Tage in der Woche.
  • Bevorzugen Sie nichtalkoholische Getränke. Bestellen Sie, wenn Sie im Restaurant oder einem Lokal sind, zuerst ein Soda-Zitron, verdünnte Fruchtsäfte oder Tee.
  • Verdünnen Sie alkoholische Getränke mit Mineralwasser oder bestellen Sie jeweils ein großes Glas Wasser dazu.
  • Trinken Sie Alkohol langsam und in kleinen Schlucken. Als Durstlöscher sind Wasser/alkoholfreie Getränke besser!
  • Trinken Sie nicht vor dem Essen.
  • Wenn Sie denken, dass bei Ihnen die Gefahr einer Alkoholsucht besteht: Kontaktieren Sie eine Suchtberatungsstelle!

 

Bei weiteren Ernährungsfragen sind die Ernährungsberaterinnen des LVDE kompetente Ansprechpartner!

 

Sonja Holzknecht

Diätologin

Essverhaltenstrainerin

Pädagogin BEd